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Wissenswerte Informationen rund um INSEA und gute Gesundheit:

Start des INSEA-Selbstmanagement-Programms in Hamburg – Interview mit Koordinatorin Laura Steffen zum neuen Angebot für chronisch Erkrankte

Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen KISS Hamburg (https://www.kiss-hh.de) hat einen neuen INSEA Kursstandort unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg errichtet (https://www.kiss-hh.de/ueber-uns/insea-aktiv-standort-hamburg). Seit April 2025 werden am neuen Standort INSEA-Kurse für chronisch erkrankte Menschen, deren Angehörige und Freund*innen angeboten. Kursleiterin Laura Steffen arbeitet seit über acht Jahren in der Selbsthilfeunterstützung und Beratung. Auch koordiniert und leitet sie Fortbildungen für die Selbsthilfe.
Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im INSEA-Team, Zitha Elevi, hatte die Gelegenheit, Laura Steffen zu interviewen, um mehr über ihre Perspektive, Erfahrungen und Erwartungen an den neuen Kursstandort zu erfahren. 

ZE: Wie kam es dazu, dass KISS Hamburg den INSEA-Selbstmanagementkurs für chronisch kranke Menschen entdeckt und selber Standortpartner werden wollte?
LS: KISS Hamburg hat die Entwicklung von INSEA in Deutschland mit Interesse verfolgt und sieht in einem Konzept wie INSEA eine interessante Ergänzung für den Arbeitsbereich der Selbsthilfe.  Einerseits können Selbsthilfeaktive darüber ihre Möglichkeiten und Kompetenzen im Gesundheitsbereich erweitern. Und auf der anderen Seite bieten die Kurse an, neue Weg in die Selbsthilfe zu finden. 

ZE: Wer hat die Idee unterstützt, den neuen Standort zu errichten und wer war an der Vorbereitung beteiligt?
LS: An der Projektplanung und Implementierung waren neben Mitarbeiter*innen der KISS Hamburg und des Paritätischen Hamburg, die BARMER, die Bundeskoordination INSEA der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V. (DAG SHG) und die Sozialbehörde Hamburg beteiligt. 

 

ZE: Gab es Hürden bei der Umsetzung? Welche Herausforderungen mussten Sie meistern?
LS: Es war eine Herausforderung den Projektstart in sehr kurzer Zeit vorzubereiten, denn für die Projektplanung, die Anträge und die Stellenbesetzung waren nur wenige Monate Vorlaufzeit angesetzt. Doch mit etwas Mut und Tatendrang konnten wir im Januar 2025 starten und haben uns über das rege Interesse gefreut.

 

ZE: Welchen besonderen Wert sehen Sie in der Nutzung von INSEA im Setting der Selbsthilfe?
LS: Als INSEA Standort möchte KISS Hamburg durch das Kursprogramm chronisch erkrankten Menschen helfen Gesundheitskompetenz zu erlangen und durch ein geführtes Selbstmanagementprogramm nachhaltige Mechanismen für ein selbstbestimmtes und gesünderes Leben zu entwickeln. Um diese zu verfestigen, bietet die aktive Selbsthilfe eine Möglichkeit das erlernte Wissen in das tägliche Leben zu integrieren und sich gegenseitig zu stützen. Die Integration eines INSEA Standortes bei KISS Hamburg bietet die Möglichkeit eine Brücke in die Selbsthilfe zu schaffen und gleichzeitig den selbsthilfeaktiven chronisch erkrankten Menschen einen weiteren Baustein für ihre Gesundheit, Selbstbestimmung und Selbstfürsorge zu bieten. 

 

ZE: Wie wird der Kurs von den Teilnehmenden aufgenommen?
LS: Der erste INSEA-Kurs startete Ende April 2025 und war sehr schnell ausgebucht. Die Teilnehmenden kommen mit Interesse und Neugier in den Kurs und nehmen jede Menge neue Eindrücke mit. Es ist schön zu sehen, dass alle mit viel Freude dabei sind. Auch der nächste INSEA-Kurs im Juli hat nur noch wenige freie Plätze.

 

ZE: Gibt es Rückmeldungen oder Erlebnisse, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind?
LS: Wir freuen uns besonders über die ersten Rückmeldungen, dass die Teilnehmenden positive Erfahrungen im Alltag mit ihren Handlungsplänen machen und Freude an kleinen Schritten und Erfolgen haben. 

 

ZE: Welche Veränderungen beobachten Sie bei den Teilnehmenden durch den INSEA-Kurs?
LS: Die meisten Menschen kommen mit einem großen Paket an Anforderungen an sich selbst durch die chronische Erkrankung in den Kurs. Es ist schön zu sehen, wie ein wenig Erleichterung eintritt, wenn den Teilnehmenden bewusst wird, dass die kleinen Schritte zum Ziel führen und nicht der große Plan. So geht bereits ein wenig von dem spürbaren Druck verloren. 

 

ZE: Was würden Sie anderen interessierten Standortpartner*innen raten, die einen solchen Kurs einführen möchten?
LS: Es ist hilfreich selbst an einem INSEA-Kurs teilzunehmen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was in einem Kurs passiert und wie die Inhalte und das Vorgehen hilfreich sein können in jeder Lebenssituation. 

 

ZE: Wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch und den spannenden Einblick in Ihre Arbeit am neuen INSEA-Standort in Hamburg. Viel Erfolg weiterhin!